Wütend, rebellisch, heilsam: Wie Bettina sich selbst zurückeroberte. Bettina, Teil 2/3

Im zweiten Teil des ersten Interviews in der Reihe Mutmachgeschichten, erzählt Bettina von ihrer Zeit als Rebellin, von ihrer Obdachlosigkeit und den Menschen aus dieser Zeit – sowohl andere Obdachlose als auch von ihren Erfahrungen mit Polizei und Ordnungsamt. Sie spricht von Wut und von den Anfängen ihres Weges zu sich selbst.

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Flucht in das Rebellischsein

[Bettina] Ich wurde rebellisch. Ich hatte kurz vor dieser Trennung meine Wohnung verloren. Das Hochdramatische am Rebellischsein ist, man … Es ist einem alles egal. Ich hatte diese … so eine innere Einstellung – Ihr müsst Euch eine Mischung aus Jeanne d’Arc und einem englischen Punk vorstellen, ja? Der zieht jetzt quasi aus der Großstadt hinaus in die weite Welt und sagt sich: “So, ihr wollt mich fertig machen? Läuft nicht! Ich zeig Euch, es geht auch anders! Obdachlos, na und?

[Iris] Wie lange hast Du auf der Straße gelebt?

[Bettina] Das war das zweite Mal in meinem Leben. Das war über einen Zeitraum von einigen wenigen Jahren insgesamt. Insgesamt aber, die Monate zusammengezogen, einige wenige Monate. Aber immer wieder über einen Zeitraum von, sagen wir mal zwischen ein und drei Jahren.

Das Ding ist: Ich wollte mich nicht greifen lassen. Ich hatte durch die… durch diese Beziehung so viel Angst gegen ihn entwickelt, oder vor ihm, wie auch immer, es stimmt beides, das war auch mein Schutz. Ich hab‘ mich unsichtbar gemacht, rebellisch unsichtbar. Ich habe ein neues Handy mir organisiert, das befreundete Menschen mir gegeben haben, weil ich meine Daten, also meine Handynummer, meine Erreichbarkeitsdaten ändern wollte. Ich wollte nicht mehr Zugriff, also dass diese Person auf mich Zugriff hat. Das war mir wichtig, darum habe ich lieber auf der Straße gelebt und neues Handy, völlig andere Personen mir gesucht.

Oberste Priorität hatte: Ich baue mir mein eigenes Rudel auf, egal wie. Hauptsache authentisch, ich für mich. Und wer ungesund ist für mich, bleibt weiter weg, und wer okay ist für mich, der darf in mein Rudel. Ich musste das so streng halten seiner Zeit.

Ich konnte niemandem mehr vertrauen.

Daran habe ich fest geglaubt: dass ich niemandem mehr trauen kann. Also habe ich mein Glück bei Menschen gesucht, die auch in der Gesellschaft oder wirtschaftlich gestrauchelt sind, die auch am Rande der Gesellschaft existieren und einige dabei recht buntes Leben führen. Und solchen Menschen habe ich mich dann angeschlossen und ich habe die Vorteile daran erkannt. Das war schon … anstrengend … aber auch sehr lehrreich.

Bei uns auf der Platte

Über diesen Menschenkreis – wir reden hier von Obdachlosen; wir reden … oder ich rede … von Obdachlosen; ich rede von Menschen mit Suchtproblemen; ich rede von Menschen, die schwerst traumatisiert sind; ich rede von Menschen, die in ihren Körperfunktionen stark eingeschränkt sind; ich rede von Menschen fast jeden Alters und fast jeder Couleur – Wir haben immer gesagt: “Bei uns auf der Platte …” das sag ich jetzt extra deutlich “bei uns auf der Platte gibt es keine Farbe, es gibt kein arm/reich, es gibt kein gut/böse. Auf der Platte bist Du das, was Du bist”. Wenn Du redest und anders handelst, merken die das dann schnell, die Menschen dort und Du bist raus aus der Nummer. “Lügner” kann sich keiner leisten, der eh schon alles verloren hat und nur noch sein Wort hat.

[Iris] Das heißt, da hast Du Anschluss gefunden und ‘ne Gruppe, der Du Dich zugehörig fühltest?

[Bettina] Ja. Da konnte ich rebellisch sein.

Da konnte ich meine Wut ausleben.

[Iris] Wie hast Du das gemacht?

[Bettina] Ich habe sehr viel Drogen und Alkohol konsumiert und das verändert sofort die Psyche. Starker Drogen- und Alkoholkonsum führen zu starken psychischen Auffälligkeiten. Ich rede hier von Impulskontrollverlust. Ich rede von Manien. Ich rede von Realitätsverlust im Extremen. Das heißt, wenn ein Mensch vorbeigeht, der sich überhaupt nicht für mich interessiert, bin ich aber grundsätzlich der Meinung gewesen, dass der mich angreifen will. Das heißt stark ausgeprägte Paranoia. Ja, das …

[Iris] … klingt anstrengend.

[Bettina] Bitte?

[Iris] … klingt sehr anstrengend.

[Bettina] Ja. Das Nervensystem ist so hoch frequentiert in solchen Phasen. Man muss sich vorstellen, man ist zwar im Rudel, man hat, ich hatte den Halt, das Gemeinschaftsgefühl, aber die Wege durch die Stadt, die musste ich ja dennoch alleine führen.

Und bei aller Großmacherei draußen, bei allem Gegröle, bei allem so laufen oder so: “Mir kann eh keiner was” oder wenn mir einer zu nahe kam, aktiv laut brüllen, blöde Sprüche reißen, also Fokus auf rebellisch, ähm … Das war so ‘ne Gratwanderung. Einerseits hältst Du Menschen damit auf Distanz, das ist richtig. Andererseits gucken diese Menschen interessiert, aufrichtig. Beides wollte ich.

Polizei und Ordnungsamt

Es gibt aber immer noch mehr, was man dann auslöst. Mit aggressivem Verhalten kommt irgendwann Polizei und Ordnungsamt auf den Plan. Denn nicht alle gucken immer weg. Ist ja klar. Wenn ich plötzlich draußen in meinem Viertel ‘ne Handvoll Menschen habe, die plötzlich laut, aggressiv grölend durch die Straßen marschieren, oder jeden anpöbeln oder betrunken oder wie auch immer sind, also sagen wir mal ganz grob: “unangenehm auffallen”, dann ist Ordnungsamt und Polizei irgendwann mit auf dem Plan. Das ist die Konsequenz.

[Iris] Und traumasensibel handeln, die mit Sicherheit eher seltener, oder?

[Bettina] In dieser Stadt noch nicht.

[Iris] Stimmt, das hab ich, das hab ich echt ein bisschen provokativ gesagt. Ohne eine Antwort vorzugeben, was ich ja nicht musste, weil ich weiß ja, was war: Die Erfahrungen, die Du gemacht hast, deuteten darauf hin, dass weder Ordnungsamt noch Polizei großartig Fortbildungen bekommen haben, wie man mit traumatisierten Menschen umgeht?

[Bettina] Es ist genauso, wie Du es vermutet hast oder wie sich das ablesen lässt. Wenn wir jetzt … dieses … in dieses System reinschauen, was die Menschheit aufgebaut hat – das Rechtssystem, das Ordnungssystem – ist es leider noch nicht darauf ausgelegt, mit einer Vielzahl anderer Menschen wie mir umzugehen.

[Iris] Kannst Du das noch mal wiederholen? Die Akustik war grad ein bisschen … Wonach ist es nicht ausgelegt?

Fehlende Traumasensibilität und würdeloses Verhalten bei Polizei und Ordnungsamt

[Bettina] Das System von Ordnungsamt und Recht in diesem Land ist noch nicht für Menschen wie mich ausgelegt, um damit entsprechend umgehen können. Umgehen tun sie damit, aber auf eine sehr verletzende Art und ich muss es jetzt mal ganz deutlich sagen, danke für diesen Raum, die Menschenwürde – und das ist mir sehr wichtig – geht in solchen Momenten leider völlig verloren und das ist gesetzeswidrig.

Die Gesetze der Menschheit, vor allen Dingen bei uns im Lande sind halt veraltet. Sie sind leider teilweise überflüssig und andererseits noch nicht ganz aufgebaut, weil das Soziale einfach fehlt oder weniger bisher im Fokus war, als es hätte sein können. Und ganz konkret: Ich bin zur Kriminalpolizei gegangen. Ich habe versucht – versucht – das anzuzeigen. Ich war mit einer anderen Person in Begleitung. Ich war fest entschlossen, das anzuzeigen.

[Iris] Was jetzt genau mit „das“. Was meinst Du?

[Bettina] Den letzten Akt aus der Beziehung, wo die Gewalt lebensbedrohlich wurde. Ich hab mein Schamgefühl seinerzeit einfach mal beiseite gestellt, hab mir jemanden geschnappt und wir sind zur Kriminalpolizei gegangen. Das war eine traumatische Situation, das muss ich so deutlich sagen. Die Kommissarin lehnte sich in ihren Schwenksettel zurück mit den Worten: “Solche Frauen wie Sie wollen wir hier gar nicht haben. Sie sind doch selber schuld. Was gehen Sie da auch immer wieder hin und jetzt rauben sie mir nicht weiter meine Zeit”! Das war der Originalton und das war traumatisierend.

[Iris] Ja. Du bist also hingegangen, um Hilfe zu bekommen …

[Bettina] Ja.

[Iris] …und wurde es abgewatscht, quasi.

[Bettina] Ja. Ein Punkt, der bis heute sticht. Mit ein Punkt, der meine Wut seinerzeit gefördert hat.

[Iris] Nachvollziehbar.

Das Vertrauen in Organisationen wurde zerstört

[Bettina] Mit ein Punkt, der mein Vertrauen in Organisationen, welcher Art auch immer, komplett zerstört hat. Mit ein Grund, warum ich dann mehr oder weniger gesellschaftlich mich als vogelfrei gefühlt habe.

Dann gab es noch ein, zwei, drei, vier, mehrere Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsamt. Da ich mich aber in diesen Kreisen aufgehalten habe, haben die gedacht: “Oh, die muss automatisch eine Böse sein, der müssen wir ganz oft auf die Finger klopfen”. Das war so ein Katz-und-Maus-Spiel. Ich formulier es jetzt etwas lockerer: Während das so zu erleben war, war es ein gefrusteter Tag nach dem anderen. Die Freiheit hatte ich, aber zu was für ‘nem Preis?

[Iris] Ja. Hast Du Dich da wieder gefragt, ob Du das Leben willst? Oder wie bist Du da weitergegangen, weil das wär ja auch wieder ‘ne Situation gewesen, Hoffnung aufzugeben. Weil, wenn man sich an eine Institution wendet, die einem eigentlich “die Polizei, Dein Freund und Helfer”, die einem nicht nur nicht hilft, sondern jeglicher Hoffnung beraubt, ist man ja, sackt man ja erst mal wieder ganz schön in den Keller ab. Und da wieder hochzukommen braucht ja auch wieder Kraft und Mut. Wie hast Du das geschafft?

[Bettina] Seinerzeit erstmal mit Alkohol und Drogen und ganz viel S**. S** tut gut, wenn man ihn selber gestalten kann. Dann habe ich das eine ganze Weile so praktiziert. Hab aber insgeheim an mir selber beobachtet, dass ich wiederum einen … eine Entwicklung durchmache, charakterlich, da kam wieder diese Frage:

Gefällt mir mein Leben?

Ja, ich hatte es erreicht, eine gewisse Unabhängigkeit mir aufzubauen. Das ist korrekt. Aber da war dieses … dieses Gefühl: Das ist der falsche Weg. Da war dieses Gefühl von: Auf Wut aufgebaut, das kann nicht gesund sein auf Dauer. Und das war letztendlich dann auch das, was vieles bei mir in meinem… in meinem Denken, in meinem Sein in Frage gestellt hat. Ich hab mich selber in Frage gestellt.

[Iris] Nachdem Du Dir diese Frage gestellt hast, wie lange hat es gedauert, bis Du eine Antwort hattest, beziehungsweise bis Du dann Dein Leben geändert hast wieder… justiert war das, justiert hast?

[Bettina] Ich habe seinerzeit, das war, glaube ich, so meine, als ich auf der Platte war. meine Tierfstphase, das war so der Moment: Ja gefällt mir mein Leben oder gibt es überhaupt noch Hoffnung?

[Iris] Oder gibt es noch was?

Hoffnung und Halt

[Bettina] Hoffnung. Gibt es die überhaupt noch? Also ich war schon kurz vor knapp bei mir und … da hat mich ‘ne Organisation aufgegabelt, die ich erst ganz schön blöd fand, aber irgendwann… Die haben Essen verteilt in der Stadt, abends, für die Obdachlosen und für die, ich nenn es mal “Szene”. Und durch diese Regelmäßigkeit: immer an diesem Ort zweimal in der Woche zu sein, immer zur selben Zeit diese eine Struktur.

Und es gab dort eine Regel: Während des Essens nicht streiten. Das hatte, das hatte die Szene, das haben nicht die, die das Essen verteilt haben, so gesagt, sondern das haben die Menschen, die dort hingekommen sind, immer wieder aufs Neue gefestigt und gesagt: Während des Essens ist hier streitfreie Zone. Und das war so, das war so’n ganz, ganz kleiner, zarter Hoffnungsschimmer, das war Struktur, das war … Das habe ich sehr genossen. Das war so ein kleiner Punkt von Halt.

[Iris] Und Sicherheit auch, hm?

[Bettina] Sicherheit. Mitgefühl. Es gab nicht nur ‘n Essen, die brachten auch Kleidung mit, ein Gespräch… Whatever.

Neue Wohnung

Mit dieser Organisation habe ich dann viel zu tun gehabt. Ich habe mich denen immer mehr anvertraut. Und wir haben tatsächlich eine Wohnung für mich gefunden. Das ist wirklich ein Wunder, denn für Obdachlose – oder im Pass steht ja “Mensch ohne festen Wohnsitz” – eine Wohnung zu bekommen, ist leider noch fast unmöglich in unserem deutschen System. Und da darf gerne eine Änderung her. Denn wenn die Menschen unten angekommen sind in der Abwärtsspirale auf der Platte, ohne festen Wohnsitz und alle motzen die immer an und verurteilen diese Menschen – so wie mich seinerzeit auch – und es heißt immer: “Such’ Dir doch eine Wohnung und such Dir Arbeit und fang wieder neu an!” Ja, alles schön und gut, aber als Mensch ohne festen Wohnsitz kommst Du in das Wohnungssystem nicht mehr rein. Noch nicht, das darf sich gerne ändern.

So, diese Menschen haben eine Wohnung für mich gefunden, diese Organisation, da wohne ich tatsächlich immer noch, es ist wunderschön geworden mittlerweile. Das regelmäßige abends zusammen Essen hat zu so einer Gemeinschaft geführt damals. Es traf sich … ja, so fast schon so ein kleiner fester Kern, der traf sich regelmäßig dort. Und diese Organisation bekam dann ein Vereinsgebäude. Die entwickelten sich weiter.

Neue Lebensrichtung

Ich nutze dort die Räumlichkeiten, nutze das neue Sein in meiner Wohnung. Durch dieses Sicherheitsgefühl der Wohnung und die Essenszeiten konnte ich mich entfernen von meinem krankmachenden aber trotzdem Sicherheitsboden. Krank machend wegen Alkohol, Drogen, Aggression. Äh, Sicherheit, Gemeinschaft. Also es war ja beides drin. Jetzt konnte ich dank meiner Wohnung ja sagen: Ach, ich reduziere den Kontakt auf das Rudel. Hab ich ja schon mal geschafft, genauso wie damals mit der Beziehung. Ich hab das ja auch einfach … einfach nicht, aber ich hab’s gelassen. Einen Entzug gemacht. Genauso habe ich das hier auch gehandhabt. Irgendwann habe ich gemerkt: Ich brauch das nicht mehr so viel, dieses …. Revolution, Revoluzzer also dieses Krawallmachen, dieses aufmerksam machen auf Missstände, in dieser Form brauche ich das eigentlich gar nicht mehr so.

Wut, Verzweiflung und Verletztsein

Aber ich bin trotzdem noch so wütend und das war leider tief in mir verwurzelt mittlerweile, dieses Wütendsein. Da hat auch die Wohnung nichts dran geändert, auch zweimal in der Woche, da zum Essen. Ich war nach wie vor traumatisiert. Paar Erfahrungen mehr. Und unsagbar wütend. Der Zustand war unverändert. Ich nahm nach wie vor Drogen und ich trank nach wie vor Alkohol. S** hatte sich mittlerweile mehr oder weniger erledigt, wird ja auch immer langweilig, und ja … ja, die Wut, dieses, diese Verzweiflung, dieses Verletztsein.

[Iris] Dieses was?

[Bettina] Dieses Verletztsein.

[Iris] Ah, okay.

[Bettina] Das war immer noch da.

Hilfsangebot

Und eines Tages standst Du neben mir bei dieser Organisation und ich erinnere mich an meine ersten Gefühle, den Worten “Frieden” oder “Hilfe” gegenüber, die von Dir kamen. Ganz sachte. Und ich fühlte sofort diese Wut in mir aufsteigen: Was fällt dieser Person ein, in meiner Gegenwart von Frieden und Hilfe zu sprechen?!? Allein der Klang dieser Worte, das hat mich so immens wütend gemacht.

Ich musste das Areal seinerzeit verlassen, weiß ich noch, von mir aus, um rauszugehen, ein paar Straßen weiter und wirklich in die Steine zu treten mit den Schuhen. Und ich war so wütend, denn ich hatte Hilfe, Heilung, Frieden, sowas hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Plan. Das war gar nicht mehr in meinem Bewusstsein. Aber Du bist beharrlich geblieben und Du bist liebevoll und mitfühlend gewesen und das hat mich so beeindruckt: dass ein Mensch da steht, trotz meiner Aggressionen und meines inneren Kampfes, der da wirklich steht und sagt: “Es ist okay … Ist okay. Ich kann Dir helfen, wenn Du magst”.

Der innere Kampf

[Iris] Ich hab damals, hab ich den … Der Kampf in Dir war sehr offensichtlich. Und das ist ja ein Angebot, das diese Organisation, mit der Du da zu tun hattest, in Zusammenarbeit mit einer Organisation, mit der ich zu tun hatte, gestartet hat und mir war es wichtig, dass Du wirklich den Raum hast, für Dich zu entscheiden und zu schauen: „Was will ich denn?” und wirklich auch zu sehen: Ich erzähl Dir nix von irgendwas, sondern ich bin da. Wenn Du möchtest, komm. Wenn nicht, ist auch okay.

[Bettina] Das war das erste Mal, dass ich sowas gehört habe. Nicht das erste Mal. Sorry, meine Mama hat sowas auch zu mir gesagt und da habe ich es auch geglaubt. Und Dir habe ich es auch geglaubt. Nicht sofort, aber recht schnell.

Die Vorbereitung

[Iris] Was mich so fasziniert und wirklich …. also ich fand es total genial: Als Du dann Dich für Dich entschieden hast: Yo, die Hilfe möchte ich. Ich möchte mit Dir zusammen … Ähm, nein, das “Projekt Ich” war ja später … ich möcht mit Dir zusammen für mich da sein, da warst Du so vorbereitet, Du hast Dir, Du hast Dir Notizen gemacht, was Deine Ziele sind, was Du möchtest, was Du von dieser Zusammenarbeit für Dich willst. Da war ich total beeindruckt und fand es total genial, weil es zeigte mir, dass Du es wirklich willst, dass Du Dir auch Gedanken machst und dass es von Dir heraus ist.

Und das ist das Wichtigste überhaupt. Wenn da kein Wille ist, sondern wenn man das nur macht, wenn man denkt: “Ich müsste ja mal” oder “der und der will das” … Da muss schon … der eigene Wille muss schon dabei sein und das eigene Wollen, vor allen Dingen. Das war bei Dir zuhauf mit dabei, das …

[Bettina] Ja. Ja!

[Iris] Und Du bist dran geblieben, immer und immer wieder. Das kann ich halt wirklich … Also von meiner, von meinem Blickwinkel aus egal … Weil Du wolltest, Du wolltest auch wissen warum, weshalb weswegen Du so handelst, was die Muster dahinter sind und wie Du aus diesem Mustern aussteigen kannst. Und das hat Türen geöffnet, um immer tiefer zu gehen in diese Muster und wie die zusammenhängen und die dann so auseinander zu ziehen. Und das war nicht immer angenehm für Dich. Und Du bist trotzdem drangeblieben.

[Bettina] Das stimmt so, ja.

[Iris] Magst Du den Prozess aus – und nicht im Detail, aber trotzdem – aus Deiner Sicht?

Teil 3 folgt am 17. November

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Wenn Du Dir Unterstützung bei Deinen Prozessen wünschst, fühle mal in Dich rein, ob ich die richtige Ansprechpartnerin für Dich bin und wenn ja, welches meiner Angebote gerade dran ist:

Mit mir alleine:
⚜️ eine Einzelsitzung
⚜️ 5 Einzelsitzungen (Paket)
⚜️ eine 1:1-Begleitung über 6 oder 12 Monate (Projekt ich)

In einer Gruppe:
⚜️ die Ausbildung zum Friedensberater, die im September beginnt. In der Ausbildung wirst Du die Prinzipien der Friedensarbeit auf Dein eigenes Leben anwenden und Dich noch mal ganz anders kennenlernen.
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Für Dich alleine:
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