Im heutigen letzten Teil meines Interviews mit Bettina erzählt sie von ihrem Weg in die eigene Heilung. Es geht u.a. um Selbstsicherheit, Angst, Mut, Grenzen setzen und den Glauben an sich selbst.
Wenn Du denkst, dass Deine Geschichte auch Mut macht, und Du möchtest sie gerne mit anderen teilen, schreibe mich an.
Vom Wollen und Dranbleiben
[Iris] „Ich möcht’ mit Dir zusammen für mich da sein.“ Da warst Du so vorbereitet. Du hast Dir Notizen gemacht, was Deine Ziele sind, was Du möchtest, was Du von dieser Zusammenarbeit für Dich willst. Da war ich total beeindruckt und fand es total genial, weil es mir zeigte, dass Du es wirklich willst, dass Du Dir auch Gedanken machst und dass es aus Dir heraus ist. Und das ist das Wichtigste überhaupt.
Wenn da kein Wille ist, sondern, wenn man das nur macht, wenn man denkt, „Ich müsste ja mal“ oder „Der und der will das“. Der eigene Wille muss schon dabei sein und das eigene Wollen vor allen Dingen. Das war bei Dir zuhauf mit dabei.
[Bettina] Ja. Ja.
[Iris] Und Du bist drangeblieben. Immer und immer wieder. Weil Du wolltest … Du wolltest auch wissen, warum, weshalb, weswegen Du so handelst, was die Muster dahinter sind und wie Du aus diesem Mustern aussteigen kannst. Und das hat Türen geöffnet, um immer tiefer zu gehen in diese Muster und wie die zusammenhängen; und die dann so auseinander zu ziehen. Und das war nicht immer angenehm für Dich. Und Du bist trotzdem drangeblieben.
[Bettina] Das stimmt so, ja.
[Iris] Magst Du den Prozess – nicht im Detail – aber trotzdem aus Deiner Sicht, mit Deinen Worten wiedergeben?
Die innere Absicht
[Bettina] Die Essenz für mich stellte sich ziemlich schnell raus. Das, was ich wirklich wollte, meine innere Absicht, stellte sich ziemlich schnell für mich heraus. Wenn ich mit Dir zusammenarbeite, dass wir genau das schaffen können. Und zwar ganz konkret: Warum, wieso, weshalb bin ich so? Und meine Heilung. Ich habe heute einen sicheren Abstand zu all den erlebten Traumata und durch diese, durch diese Gespräche, durch dieses Coaching, konnte ich mir das in Ruhe angucken, was damals passiert ist.
[Iris] Was meinst Du mit ‚sicherer Abstand‘? Man könnte es ja auch so interpretieren: Du hättest den sicheren Abstand von Dir gewiesen … ‚und weg damit‘, aber das so war das ja nicht.
[Bettina] Das war im Gegenteil … Ich habe die Einladung ja angenommen. Ich möchte es anders formulieren:
Grundvoraussetzung für Veränderung
Grundvoraussetzung, um etwas zu ändern, ist zu erkennen, dass ich in mir etwas ändern muss.
Es ist völlig egal, was im Außen passiert. Und das meine ich voller Ernst. Es ist nur entscheidend, ob ich mich anders fühlen möchte. Ob ich mit mir im Reinen sein möchte. Und wenn ich das bin, dann frage ich mich gerne: „Wie fühlt sich das jetzt an?“ Und wenn ich für mich sage: ‘Das fühlt sich jetzt gut an’, dann bin ich right. Und dann können 1.000 Professoren mir sonst was erzählen, wenn ich mich gut fühle, dann fühle ich mich gut.
Und unsere Heilungsgespräche, unsere Friedensgespräche, die wir beide für mich kreiert haben, wo sich so viel entwickelt hat, die Verhaltensmuster, die ich über mich erkannt habe, alte Glaubensmuster … ich bin ja wirklich in mich reingekrabbelt – jetzt kommen wir wieder auf den sicheren Abstand.
Sicherer Raum
Bevor wir angefangen haben zu arbeiten, hast Du mir per Vorstellungskraft einen Raum ermöglicht. Einen inneren Raum, den ich mir jedes Mal vorstellen kann, den wir beide betreten. Und alles, was innerhalb dieses Raumes passiert – Gedanken, Gefühle, ausgesprochene Worte, Aktivitäten – alles war mit drin und als oberste Priorität ist: sicher. Und dieser Raum, der ist so unantastbar. Außer von mir, gegebenenfalls von Dir. Aber das ist mein Safety Room. Und wenn ich Gespräche beginne, bin ich erstmal da in meinem Safe Room.
Und so haben wir angefangen: ganz, ganz klein. Erstmal diesen sicheren Raum entstehen lassen und dann bei unangenehmen Themen oder bei unangenehmen Gefühlen oder … ja, bei unangenehmen Gefühlen zu sagen: „Okay, Pause. Ich muss mal atmen. Ich möchte in Gedanken oder im geschlossenen Vorstellungsbild in diesem sicheren Raum.“
Einmal gucken: Bin ich sicher? Ja, alles super. Wieder raus. „Okay, wir können weiterreden“. Also das ist jetzt sehr, sehr bildlich dargestellt, aber das funktioniert als Gefühl, es funktioniert als Gedanke und es funktioniert als Wort. Und das waren die Spielregeln für mich. Und mit diesen festen Spielregeln konnte ich mir ja im Grunde genommen alles angucken, was sich ent-wickelt hatte.
Selbstsicherheit und innere Aufrichtung
[Iris] Und das war für mich war es richtig schön mit anzusehen, wie Du Dir in Dir immer sicherer wurdest. Dass Du – je mehr Du gemerkt hast, dass Du auch selbstwirksam bist – dass Du Situationen, die Dich vorher vielleicht von den Socken geholt hättest, dass Du – am Anfang vielleicht nur ‘ne Nuance – aber immer sicherer drauf reagiert hast. Und dann Deine Freude darüber so … so schön. Also immer diese Erkenntnisse auch für Dich, die Du daraus entwickelt hast und wie Du nicht nur innerlich, auch äußerlich immer gerader gestanden hast. Also da ging mir …. da ging mir das Herz auf.
[Bettina] Die innere Aufrichtung hat stattgefunden.
[Iris] Ja.
[Bettina] Es ist wirklich so. Es ist … Im Laufe der Monate – erst Tagen, Wochen, Monate, Jahre mittlerweile – ist diese innere Aufrichtung ein Teil meines Seins geworden. Und aus Heilung wurde irgendwann Eigenkreation, Wachstum, Entwicklung. Ja.
[Iris] Was waren für Dich die Highlights dieses Weges? Erst das und dann als zweites die Frage: Was möchtest Du den Zuschauern mitgeben?
Highlight ihres Weges: Wiedergeburt durch Umsetzung im Alltag
[Bettina] Die Highlights dieses Weges waren … meine erste Wiedergeburt.
[Iris] Das musst Du ein bisschen leer erklären. Ich weiß, was Du meinst, aber ….
[Bettina] Über die Gespräche … zwischen den Gesprächen muss ich dazu erklären, habe ich ja in meinem Alltag die Dinge, die Themen angewandt, die wir besprochen haben. Es ist also nicht nur Gespräche, sondern ich habe das, was ich erfahren habe in unseren Dialogen ja dann tatsächlich im Alltag angewandt.
Und ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt, den man nicht einfach unterm Teppich kehren sollte. Der ist wirklich gewichtig, denn das hat viel mit Mut- Entwicklung zu tun, ja. Und klar, ich kann hier zu Hause sitzen, Theorie fühlen ja. Aber es kommt der Punkt, da muss ich mich bewegen. Es kommt der Punkt, da muss ich das, was ich gehört habe, draußen anwenden können, sonst ist es unvollständig.
Ja. Ein ganz, ganz wichtiges Thema für mich war tatsächlich diese Erkenntnisse in den Alltag. einzubringen. In meinem Tempo, in meinen Schritten, in meiner Intensität. Das ist etwas, was ich als sehr wichtig empfinde.
Das Leben ist manchmal unberechenbar und die Reaktionen sind nicht vorhersehbar. In einem gewissen Rahmen und wenn außergewöhnliche Situationen entstehen, das ist wie eine Einladung: Dann bekommt man sozusagen die Chance, die frisch erlangten Erkenntnisse in den Alltag umzusetzen.
Beispiel: Grenzen setzen
Das heißt ganz konkret: Als ich erkannt habe, wie immens wichtig ist es ist, Grenzen zu setzen, habe ich mich sofort zwei, drei Tage … oder vielleicht sogar am Tag danach, direkt auf jeden Fall, sehr zeitnah … darum bemüht, das auszuprobieren. Ich wollte wissen: Wie geht das? Wie geht das, was ich gestern gelernt habe, in den Gesprächen? Und ich bekam diese Chance. Ich bekam diese Einladungen, das auszuprobieren. Und ich glaube ganz fest daran, dass es jedem Menschen so gehen könnte, wenn er mag. Denn es sind Entscheidungen, die ich jedes Mal tatsächlich getroffen habe.
Die Entscheidung, Grenzen zu setzen heißt im Klartext: Ich gehe raus, mit meinem Hund, Gassi gehen und ich muss an einem Ort vorbei, der in mir Unbehagen auslöst. Ja, also ich … ich hab’ Angst davor, da vorbeizugehen. Mein Herz schlägt schneller, ich fang’ an zu schwitzen, meine Atmung wird flach. Das sind alles Reaktionen auf meine Angst. Und gleichzeitig sind diese Reaktionen schon so stark erlernt, dass sie automatisch geschehen … körperlich. Das heißt, in der Vorahnung, dass dort etwas passieren könnte.
Nur in der Annahme, dass da etwas passieren könnte, setzt mein Gehirn auf diese Abwehrmechanismen: Angst, flache Atmung, angriffsbereit.
Und ganz wichtig: Mein Gehirn ist offen für schlechte Möglichkeiten.
Da kommen wir sicherlich später noch mal drauf. In meinem konkreten Beispiel jetzt Angst, dort vorbeizugehen, weil ich dort an diesem Gebäude Angst habe.
Warum habe ich überhaupt Angst?
Ich hatte Angst vor den Menschen, die sich dort aufhalten. Menschen anderer Hautfarbe, anderen Glaubens, anderer Kultur. Und die halten sich da regelmäßig auf. Und dieses Angstgefühl wollte ich nicht mehr ertragen müssen. Zurück zur Frage „Gefällt mir mein Leben“? Diese Frage begleitet mich natürlich seither immer bei all meinen Entscheidungen.
Es gefiel mir nicht, Angst zu haben. Ich habe gelernt, es ist wichtig, Grenzen zu setzen. „Puh!“ habe ich mir gedacht. „Mist! Mist!“ Etwas wissen und etwas anwenden, da liegen gefühlt Welten zwischen. Das ist also wirklich … Ich kann gar nicht oft genug sagen, wie wichtig der nächste Satz oder die nächsten zwei Sätze kommen.
Du möchtest etwas tun? Tue es. Du möchtest etwas tun und hast Angst? Tue es trotzdem.
Stell Dich der Angst. Atme tief. „Ich bin ein Mensch im Hier und Jetzt., Bettina Doyen aus sowieso. Ich gehe da jetzt hin und atme.“ Und dann bin ich tatsächlich an diesen Ort und habe mich da hingestellt. Hab’ mich kurz vorgestellt bei den Menschen, die da waren, weil die mich alle ein bisschen seltsam angeguckt haben. „Warum steht die da jetzt?“ Und ich hab nur gesagt: „Ich wohne hier in diesem Viertel, auch wenn ich ein bisschen strange aussehe, aber ich bin keine Böse.“ (lacht).
Seitdem – das ist ungefähr drei Jahre her, oder zwei, nee, zweieinhalb Jahre – seitdem wir ziemlich gute Freunde geworden. Und mein Hund kriegt dort immer Leckerlis, wenn ich dort einkehre. Also …
Hinter der Angst steht das Schöne.
Die Entscheidung, etwas zu tun, ist schon der erste Schritt, etwas zu tun. Nur dann musst Du wirklich auch konsequent sein und es tun. Und dieses Glücksgefühl, was danach entsteht, Stolz: „Wow, ich habe meine Angst angesehen. Ich habe mit meiner Angst agiert. Ich habe meiner Angst gesagt: ‚Hey, ist okay, dass Du da bist, ich mach das aber jetzt trotzdem‘“ … Und dieses Gefühl, das ist genauso wichtig, wie vorher die Erkenntnisse erarbeiten und es dann auch praktizieren. Das Gefühl, was dann kommt, das ist genauso gewichtig: Erfolg genießen.
[Iris] Auch erkennen erstmal.
[Bettina] Das war so deutlich!
[Iris] Ja, in dem Fall schon ja, auf jeden Fall.
[Bettina] Das ist aber wirklich ein wichtiger Punkt: erst erkennen. Dieser eine Moment, wo die Atmung leichter ist. Dieser eine Moment, wo die Schultern so ‘n bisschen nach hinten das Kinn sich hebt und … alles strahlt. Ich glaube, das ist die Erkenntnis von: „Das habe ich gut gemacht“. Ich glaube, das ist das Fühlen von: „Ich kann was, Yeah!“ Und das dann hinterher zu genießen … Diese Kombination bewirkt so viel in mir. Und ich werd’ mit Sicherheit lange nicht müde werden, das so zu praktizieren, denn das das ist mein Weg.
[Iris] Eine Frage, die sich mir, nee, die ich Dir jetzt stelle. Und vielleicht schau mal, ob das vielleicht zwei verschiedene Antworten hat (auf deinem anfänglichen Heilungsweg und wie ist es jetzt): Was ist für Dich von höchstem Wert?
Der Glaube an mich
[Bettina] Der Glaube an mich. Das hat sich gezeigt in allen Prozessen, die ich durchstanden habe, jetzt. Mit Prozess meine ich den Vorgang: das Erleben von Erkenntnissen erreichen (oder erarbeiten), reinfühlen, eine Veränderung, einen Veränderungspunkt setzen. Also alles, worüber wir gerade gesprochen haben, beinhaltet den Glauben an mich.
[Iris] Und der hat Dich die ganze Zeit begleitet?
[Bettina] Ich sag mal so, wenn Zweifel an mir entstanden sind, hatte ich eine sehr starke Instanz, an die ich dann glaube. Für mich ist „glauben“ nicht nur hoffen. Für mich ist ist „glauben“ – mit allem, was dazu gehört. – es sein. Ich glaube an mich, also bin ich. Ich glaube an die Naturgesetze als Beispiel.
Ich glaube daran, dass auf diesem Planeten die Naturgesetze seit Millionen von Jahren gut funktionieren. Wenn ich Zweifel habe und … also an mir Zweifel habe, berufe ich mich gerne auf das Natürliche eines Wesens, das Natürliche in einem Sein. Ohne Schminke, ohne Schnörkel, ohne Kommunikationsspezial- Irgendwas, sondern das reine natürliche Verhalten. Konkret:
Ich kann mir manchmal Unterstützung holen, wenn ich mir Wolfsrudel angucke im Verhalten. Okay, Holzrudel in Dokumentation das ist eine Sache, woran ich glaube, an die Kraft der Natur.
Der Glaube an Gott
Die tiefere Instanz für mich, woran ich glaube und was mir immer absolut, immer sogar früher als ganz tief und dunkel war, woran ich immer stets geglaubt habe, das ist Gott. Das ist das Universum. Und das ist Jesus. Und das ist für mich so elementar wichtig und befreiend. Denn das besteht nicht nur aus Hoffnung, diese Ungewissheit: „War da was? Vielleicht ist da was? Möglicherweise ist da irgendwann was“? Nee, viel konkreter …
Für mich ist es: Alles, was irgendwo fehlt, krieg ich durch den Glauben an Gott, den Glauben an das Universum, den Glauben an mich, den Glauben an die Natur. Das erklärt mir im Grunde genommen all meine Fragen, wenn ich denn dann Fragen habe.
Ungesunde Fragen
Früher hatte ich nur Fragen. Aber ungesunde Fragen. Es bringt ja nichts, wenn ich mich … wenn ich immer wieder vor die Wand renne und mich einen Tag später frage: „Warum hab ich Kopfschmerzen?“ Es war jetzt sehr spitz dargestellt, aber das Muster ist das Gleiche, was uns immer wieder, oder oft, widerfährt. Ich glaube, Einstein war es, der gesagt hat, die Definition von Wahnsinn: mach’ immer wieder das Gleiche und erhoffe Dir ein anderes Ergebnis. Geht nicht.
Ja, also man merkt schon: bei aller Dramatik hab’ ich mir aber auch immer wieder Humor mit reingeholt. Ist auch etwas, woran ich glaube: Humor.
[Iris] Ja.
[Bettina] Und der hilft. Echt.
Die größten Herausforderungen
[Iris] Was waren Deine größten Herausforderungen und wie gehst Du mit ihnen um? Oder was sind auch noch Deine größten Herausforderungen? Hast Du noch welche?
[Bettina] Selbstzweifel. Selbstzweifel in Form von: Bin ich gut genug? Geboren aus. Ganz viel lernen. Und ich lerne, indem ich es mache. Ich mache es einfach so lange, bis ich eine richtige Position gefunden habe, aus der ich etwas machen kann. Einerseits eine gute Einladung zum Überwinden von genau denen, den Selbstzweifeln. Selbstzweifel ist ein starkes Ding.
Manchmal, nee, oft ist eine große Herausforderung für mich: das Außen.
[Iris] Hm, inwiefern?
[Bettina] Ich bin schon immer ein Mensch gewesen, der sehr eigenbrötlerisch ist, auch über aller Kommunikationsfähigkeit, trotzdem überwiegend für mich war, gerne. Bin ich immer noch. Sehr gerne sogar. Aber was nützt das, wenn ich irgendwann alt und schrumpelig bin und hab’ keine Connections? Erstens ist das blöd, das möchte ich nicht erleben.
Und zweitens ist ja auch das Außen … Ja, es ist herausfordernd. Es ist … Menschen sind für mich herausfordernd. Aufgrund allein schon ihrer Vielschichtigkeit.
Alte Verhaltensmuster …
Alte Verhaltensmuster sind für mich eine Herausforderung. Bei mir als auch im Außen.
[Iris] Wie erkennst Du sie?
[Bettina] Sie sind immer geprägt von den gleichen Mustern: Der Sucht nach Egoismus, also gesteigerte Selbstdarstellung, Aggression und Machtbesessenheit.
[Iris] Das sind also so Deine Ankerpunkte? Wenn Du das bei Dir beobachtest, weißt Du, dass Du die Notbremse ziehen musst oder Dich auf alten Mustern bewegst?
[Bettina] Das sind alte Verhaltensmuster, die ich bei mir und auch im Außen sehr stark beobachte. Dann … Da hab’ ich stark mit zu kämpfen, denn das, was ich im Außen wahrnehme, ist ja ein Zustand, der in mir ein Fakt ist. Sonst würde ich ihn ja im Außen nicht als unangenehm wahrnehmen.
Limitierung von Außen
Dann der andere Teil: Es ist eine Limitierung von außen, also Gesetze oder auch Verhaltensformen der Gesellschaft, die mich eingrenzen. Die ich teilweise bei Gesetzen hinnehmen muss – teilweise – hinnehmen muss. Es sei denn, ich bin so wortgewandt, dass ich, ähnlich eines Anwalts, Tatsachen gerne drehe oder die Blickwinkel anders einstelle. Das ist, glaub ich, treffender. Ja also auch das deutsche Recht ist sehr dehnbar. Das sind so Knackpunkte für mich bei mir … Bei mir ist es eher so, dass wenn ich für mich alleine bin, dass ich mir dann alles in meinem Leben Wahrgenommene heranziehe, was ein ähnliches Feld ist. Das große Feld, Behörden oder Finanzen oder, oder, oder …
Fokus
So in diese Richtung. Dann nehme ich andere Menschen ganz weg. Es geht ja um mich. Und in meinem Denken befindet sich dann nur noch ich mit diesem System. Und aus meinem Blickwinkel, der offensichtlich krank ist, sonst würde es mich ja nicht so triggern, aus meinem Blickwinkel heraus weiß ich, dass das unvollkommen ist. Also erweitere ich meine Blickwinkel oder ich verändere sie einfach nur und gucke mir die Probleme von anderen Seiten an oder weiter weg aus der Vogelperspektive. Das liebe ich.
Dann stelle ich irgendwann fest: Oh geil, das geht ja auch so und so, oder das geht ja auch so und so. Also wenn ich mit mir alleine arbeite, Selbstreflektion praktiziere, dann finde ich Lösungen. Wenn ich im Außen bin, stelle ich oft fest, dass ja nicht nur ich alleine das Feld dirigiere, sondern jeder einzelne auch ein Partner ist. Und da fällt es mir manchmal schwer, dass so geschehen zu lassen, wie es geschieht. Ich habe dann, da hilft mir dann mein Glaube. Ich muss ja nicht für alles alleine die Fäden die Strippen ziehen, ne? Und jeder Mensch hat sein eigenes Sicherheitssystem mit seinen eigenen Teamplayern. Das können die alles, denke ich, super gut.
Die größten Geschenke
[ris] Noch mal kurz vor Schluss, Beendigung dieses Gesprächs: Was sind die größten Geschenke deines Weges für Dich.
[Bettina] Meine Wiedergeburt. Meine spirituellen Begleiter.
[Iris] Magst Du das ein bisschen ausführen für die, die damit nichts anfangen können? Dein Blick gerade.
[Bettina] Das wird definitiv eine eigene Sendung.
[Iris] Deswegen sagte ich auch ‘ein bisschen’.
Spirituelle Begleiter
[Bettina] Ja, darüber möchten viele gerne mehr wissen. Die Zeit dafür ist auch da, jetzt werden wir sicherlich erstmal nur kurz anreißen, Spirituelle Begleiter sind alle die Wesen, die ich mir vorstellen kann, die mir helfen könnten und es auch tun. In Liebe, in Frieden für mich.
Konkret: Als unser beider Arbeit anfing, hast Du mich gebeten: „Stelle Dir doch etwas vor, was Dich beschützt, wenn Du in Not bist.“ (Da haben wir wieder diesen sicheren Raum). Ich alte Kriegerseele, was beschützt mich? Schildmaide. Ich hab‘ mir vorgestellt, dass immer, wenn ich in Not bin, ein ganzer Trupp weiblicher, also Schildmaide um mich herum die Schilde … klapp, klapp, klapp … wie so eine römische Kugel … Schild an Schild. Alles meine Schwestern. Das sind meine Schildmaide.
Wenn es eng um mich wird, wenn ich Atemnot kriege etc., mich aufrege, stelle ich mir meine Schildmaide vor, die erledigen den Job gerne. Weil es ist für mich, für meinen Frieden. Sie sind ausschließlich dafür da und sie lieben das. Und das ist … nennen wir es mal ‘ ein’ spiritueller Begleiter. Es sind viele Maide, aber es ist ein spiritueller Begleiter. Den habe ich fest in meinem System verankert.
Immer wenn ich in Not bin, und ich habe das Gefühl, ich brauche Schutz, dann brauche ich nur sagen: „Schildmaide, einmal Schutz, bitte!“ Und dann geht das gut, dann ist das da und dann kann mir auch keiner was. Das hab‘ ich so lange in Gedanken praktiziert und dran geglaubt und es gefühlt beim draußen sein, auch bei mir drin sein, wenn ich Angst bekomme. Das funktioniert. Eine Entscheidungsfrage.
Spirituelle Helfer können auch sein ein Reinigungsteam aus Engeln. Als Beispiel bei mir …
Erzengel Michael und sein energetischer Staubsauger
[Iris] Ähm, ich liebe an der Stelle … Meine Engel sind sehr … individuell … Ich arbeite gern mit Erzengel Michael, und der ist nicht nur mit dem Schwert unterwegs, sondern er hat auch einen ganz geilen energetischen Staubsauger, der alles aufsaugt, was nicht mehr in Deinem Feld sein muss.
[Bettina] Den lieb’ ich, den’ lieb ich. Den feiere ich. Der kann was. Der hat auch richtig Bock auf diesen Job. Der macht das richtig, richtig genial. Und nach einem Prozess habe ich mir angewöhnt, wenn ich einen Prozess durchlebt habe, durchstanden habe und mich hinterher zwar erschöpft aber zufrieden oder glücklich fühle, gut fühle, auf jeden Fall besser als vorher, das ist entscheidend … nach so einem Prozess bleiben ja gerne mal so, Schlackestücke oder so ein bisschen …
[Iris] Energetischer Restmüll.
[Bettina] Super energetischer Restmüll ist klasse. Also es bleiben Dinge über, die können weg und Erzengel Michael kommt dann mit seinem Spezial-Supersauger und alles ist weg. Es sind Beispiele, aber es ist so.
Jeder Bereich in einem eigenen … mir eigenen Sein … in meinem Leben, in meinem ganz privaten Leben, bedarf hier und da ein bisschen unterstützt zu werden, braucht Hilfe oder Motivation oder whatever. Und dafür habe ich meine spirituellen Begleiter, mein Begleiter-Team.
[Iris] Ja, das war jetzt so ein Exkurs in die spirituelle Begleiter. Das war ja die Frage, war ja nach den Geschenken für Dich. Das war die Wiedergeburt …
[Bettina] Die spirituellen Begleiter, die Wiedergeburt …
[Iris] Deinen Glauben, glaube ich auch, oder?
[Bettina] Absolut. Mein Glaube.
[Iris] Ich meine, das ist ja schon …
Der innere Frieden
[Bettina] Das, nee, da fehlt noch was. Das ist mir wichtig, das zu sagen. All das, worüber wir gerade gesprochen haben, beinhaltet Frieden. Frieden in meinem Sein und die Erkenntnis, Frieden in mir bewirken zu können, mit all den mir zur Verfügung stehenden … Tools nenne ich es jetzt mal. Das zu erkennen: ein Riesengeschenk. Und eigentlich alles, was danach kam, baut darauf im Grunde genommen auf.
Psychische Stabilität durch innere Sicherheit
[Iris] Wie geht’s Dir denn mittlerweile körperlich und psychisch?
[Bettina] Es gibt gute News: Psychisch: Ich fühl mich gut, ich bin stabil, dazu gehören Höhen und Tiefen. Dazu gehört. Intensivität oder auch mal zurücknehmen. Alles in allem habe ich ein … habe ich Möglichkeiten gefunden, mich auszubalancieren. Da gibt es einen schönen Begriff für: Resilienz. Das heißt auch, dass ich gelernt habe, mit den Geschehnissen im Außen fertig zu werden und wenn traumatische Situationen entstehen könnten, nehme ich sie vorher wahr. Sollte etwas ganz Unerwartetes geschehen, bin ich in der Lage, damit zurechtzukommen. Und diese Sicherheit, die ich mir damit erarbeitet habe, das macht ein echt gutes so, so, so ein richtig gutes Gefühl. Also da bestehe ich drauf, dass Ihr das versteht, dass es so richtig gut ist. Also der kann ja auch keiner mehr nehmen. Und egal, was ich darauf aufbaue, aufgebaut habe bis jetzt: Läuft.
[Iris] Schön.
Loslassen
[Bettina] Ich habe allerdings auch einige Türme abgebaut, das gehört natürlich auch dazu. Es geht mir super gut, weil in diesem Prozess eben auch Loslassen mit eingebunden war und immer noch ist, aber es erheblich weniger geworden. Und die Erkenntnis, auch loslassen zu können in Frieden, hat auch noch mal zu diesem „Boah, ich fühle mich jetzt echt gut!“- Gefühl beigetragen.
[Iris] Hast Du noch ein paar abschließende Worte für unsere Zuschauer?
[Bettina] Ja, absolut. Alles ist möglich. Daran glaube ich ganz, ganz fest.
[Iris] Ja!
[Bettina] Ich finde, das ist für mich für heute ein wundervolles Abschlussstatement.
[Iris] Bettina, ich danke Dir von Herzen für Deine Offenheit, für Deine Zeit, für Dein – definitiv – für Dein Sein, immer und immer wieder. Du bist ein Geschenk. Das Gespräch ist ein Geschenk. Danke Dir.
[Bettina] Ich habe zu danken. ich habe einen Raum gefunden, den wir entwickelt haben, um über diese Dinge sprechen zu können. Und das ist mir wirklich eine Ehre. Vielen Dank.
[Iris] Ich auch.
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Glaube
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