Kintsugi des Lebens: Wie zerbrochene Teile zu Gold werden können

Aktuell gibt es viele Menschen, die an sich zweifeln, ihren eigenen Wert nicht sehen, sich ablehnen, keinen Weg aus dem negativen Selbstbild sehen.

Für sie, für Dich, teile ich meine Geschichte heute etwas ausführlicher mit dem Wunsch, dass sie Dich inspiriert, dass sie zeigt, dass alles möglich ist. Deswegen gibt es auch die Videoreihe „Mutmachgeschichten“, die Du hier findest.

„Alles ist möglich.“ Dieser Satz hat mich unbewusst durch mein Leben begleitet. Ich bin mir sicher, dass ich von Gott (oder wie auch immer Du diese Macht nennst, die größer ist als wir Menschen) und diesem Satz geleitet wurde und immer noch werde. Und ich weiß, dass Du es auch wirst und dass auch für Dich alles möglich ist. Meine Geschichte ist geprägt von vielen einschneidenden und auch traumatischen Erlebnissen. Ich werde nicht alle ansprechen, aber ein paar (ohne in die Tiefe zu gehen). Nimm Dir bitte einen Moment Zeit und spüre in Dich rein, ob es für Dich gut ist, dass Du weiterliest. Wenn Du ein „Nein“ bekommst, vertraue diesem Nein und lies nicht weiter.

Kintsugi des Lebens | Iris Ludolf | Friedensberatrerin

Kindheit in Duisburg

Geboren wurde ich in Duisburg. Ich wohnte dort die ersten sechs Jahre meines Lebens. Ich hatte zwei Brüder. Mein ältester Bruder war 14 Jahre älter als ich und wohnte eigentlich immer bei den Großeltern seines Vaters (er hatte einen anderen Vater, als mein zweitgeborener Bruder (2 Jahre älter als ich) und ich (ich war die Jüngste). Meine Eltern ließen sich scheiden.

Ich habe sehr große Erinnerungslücken rund um meine Kindheit. Ich weiß, dass meine Mutter viel arbeitete und meine Großeltern auf meinen „jüngeren“ Bruder (er war jünger als mein ältester Bruder) und mich aufgepasst haben.

Die Erinnerungen waren ein Mix aus Angst vor dem Vater aufgrund nächtlicher Anrufe und irgendjemandem, der wie ein Wolf heulend ums Haus schlich. Meine Mutter sagte immer, es sei mein Vater. Auch Angst davor, dass er uns unserer Mutter wegnahm und nach England entführte. Auch gesundheitlich war die Angst oft da, da mein Bruder und ich unter Krupphusten litten und Atembeschwerden leider zur Tagesordnung gehörten.

Die schönen Erinnerungen, die ich habe, sind meine Oma (mütterlicherseits) und ihre Liebe zu mir. Auch die Zeit, die der Vater meines ältesten Bruders mit uns verbrachte: Er ging mit uns spazieren und wir durften hinten auf seinem Motorrad fahren.

Schulzeit im Taunus und im Westerwald

Als ich sechs Jahre alt war, starb meine Großmutter. Kurz danach verließen wir Duisburg und gingen in den Taunus. Wir zogen eine ganze Zeitlang rum und wohnten mal hier, mal da. Meine Mutter arbeitete immer noch viel und wildfremde Menschen passten auf uns auf. Später hatten wir dann eine feste Wohnung und waren Schlüsselkinder.

Armut begleitete mich in den Grundschuljahren. Meine Mutter schickte meinen Bruder und mich zum Anschreiben ins Dorf oder auch mich zur Essenszeit zu Freunden, so dass ich dort mitessen konnte. Auch an diese Zeit habe ich nur wenige Erinnerungen. Zum einen schöne Erinnerungen an Natur und unsere Hunde, zum anderen wurde einer unserer Hunde gezielt vergiftet und mich begleitete ein tiefes Gefühl der Einsamkeit.

In der siebten Klasse zogen wir in den Westerwald. Auch da haben wir einiges erlebt, wie zum Beispiel ein Vermieter, der das Haus kaufte, das wir gemietet hatten und uns rausekeln wollte, indem er u.a. im Herbst das Dach abdeckte und so im Erdgeschoss das Wasser durch die Decke lief und wir überall Eimer stehen hatten. Es gab noch einiges andere, was einen bleibenden Eindruck in meinem Leben und Dellen in meinem Selbstwertgefühl hinterließ.

Aufgrund des abgedeckten Daches zog ich mit 17 Jahren aus und in die Kneipe eines mir bekannten Ehepaares. Zu der Zeit ging ich in die 11. oder 12. Klasse eines Gymnasiums. Ich half in der Kneipe mit und auch in der Disco, die die beiden betrieben. Die Schule kam dabei dann ein wenig zu kurz, so dass ich dann von der Schule ging.

Arbeit in der Gastronomie, erste Ehe, Leben in den USA und Kinder

Danach folgten verschiedene Anstellungen in diversen Gastronomiebetrieben u.a. habe ich mit 18 eine Kneipe verwaltet und arbeitete für die US Army in Frankfurt im Service.

1989 wurde meine Tochter Charlene geboren. Ihr Vater war Soldat und lebte zum Zeitpunkt der Geburt wieder in den Staaten. 1991 zog auch ich in die Staaten. Dort lernte ich meinen ersten Ehemann kennen und wir heirateten.

1994 kam ich vor der Geburt meiner zweiten Tochter wieder nach Deutschland zurück, mein Mann folgte. 1996 und 1998 folgten Töchter Nummer drei und vier.

1998 trennte ich mich von meinem Mann. Wir hatten von 1994 bis 1998 von Sozialhilfe gelebt, so hieß es damals noch. Ich wusste, dass ich mein eigenes Geld verdienen wollte. Und so schaute ich mich um, was für mich denn in Frage käme.

Einstieg in die Welt der Übersetzungen und Gründung einer Übersetzungsagentur

Ich postete in einem Forum die Frage, wie ich denn dazu kommen könnte, zu übersetzen. Es antwortet jemand, der in einer Firma arbeitet, die Computerspiele herausbrachte und übersetzte. Er bot mir an, für diese Firma zu übersetzen. Ich war ganz offen und sagte ihm, dass ich keine Ahnung vom Übersetzen oder von Spielen hätte, aber offen für Neues und lernwillig sei. Mein Faible für die deutsche Sprache, drei Jahre Aufenthalt in den USA und Deutsch Leistungskurs halfen mir dabei. Und so war das erste „Spiel“, das ich übersetzte, eine Enzyklopädie zu Star Wars.

Zu dem Zeitpunkt war es ca. 10 Jahre her, dass ich den ersten Star Wars Film in Kino sah, und so ging ich zur Videothek und lieh mir die bis dato erhältlichen Filme aus, denn wenn es hieß „to ride a tauntaun“ – ritt man die oder fuhr man die? 😊

Spulen wir vier Jahre vor: Ich war von meinem ersten Mann geschieden und mit dem Projektleiter dieses ersten Projektes verheiratet, den ich damals kennengelernt hatte. Er war mit seiner Festanstellung unzufrieden und so gründeten wir unsere eigene Übersetzungsfirma. 2002 wurde eine GmbH daraus.

Wir expandierten und hatten im Laufe der Zeit ein Büro in Deutschland, eines in England, eines in den USA und ein Büro in Kanada.

Nachdem ich als geschäftsführende Gesellschafterin knapp 20 Jahre in der Spieleindustrie tätig war, merkte ich, wie die Branche und die Art und Weise, wie das Business von vielen Publishern betrieben wurde (erwartet wurde meist, immer schneller zu übersetzen, dafür aber immer weniger Geld zu verlangen) nicht mehr mit mir und dem, was sich für mich stimmig anfühlt, übereinstimmte.

Auch meine zweite Ehe gehörte zu den Dingen, die nicht mehr stimmig waren.

Umbruch und Bewusstwerdung von Kindheitstrauma

Gleichzeitig machten sich andere Dingte bemerkbar, wie sehr „gespenstische“ Ereignisse in unserem Haus und der Umstand, dass ich in meiner Kindheit Traumatisches erlebt hatte, was ich bis zu dem Zeitpunkt verdrängt hatte. Es kam nach und nach an die Oberfläche. Und so waren die Jahre 2015 und 2016 Jahre, die tiefgreifende Veränderungen in meinem Leben anstießen und teilweise auch schon sahen.

2015 war unsere Scheidung durch, mein ältester Bruder starb, ich erfuhr, dass mein Vater noch lebte, zu dem ich 30 Jahre keinen Kontakt hatte und von dem ich dachte, dass er gestorben sei. Nicht nur lebte er noch, er wohnte auch nur eine halbe Stunde von mir entfernt. Und so sah ich ihn wieder und wir konnten unsere Beziehung nochmal von vorne beginnen. 2015 erfuhr ich auch Stück für Stück den Grund, warum ich mich an meine Kindheit nicht erinnern konnte und warum es damals „beim ersten Mal“ keine Anzeichen von Jungfräulichkeit gab: Mein durch den zweiten Weltkrieg selbst traumatisierter Großvater hatte mich über einen Zeitraum von vier Jahren sexuell misshandelt. Es begann an Weihnachten kurz nach meinem zweiten Geburtstag und endete damit, dass wir nach dem Tod meiner Großmutter Duisburg verließen, als ich sechs Jahre alt war.

Erst letztes Jahr tauchte ein Fragment einer bewussten Erinnerung auf, als eine Alltagssituation das Bild in mir erweckte, wie mein Großvater nachts mein Zimmer verließ und ich seine Silhouette von hinten sah.

Ich bin sehr dankbar, dass die „kleine Iris“ die bewussten Erinnerungen so tief eingeschlossen hat und mich immer noch beschützt.

So hatte und habe ich die Möglichkeit all die Folgen auf meinen Alltag zu erkennen und in mir neu auszurichten. Mit eine der größten Erkenntnisse war, dass ich durch die Erlebnisse mit meinem Großvater und auch dem, was meine Mutter erzählte, was mein Vater gemacht hatte und plante zu tun, unbewusst dachte, dass Familie unsicher sei. Dieser Glaubenssatz bestimmte auch mein späteres Familieneben und die Beziehung zu meinen Töchtern. Diese Erkenntnis hatte ich erst letztes Weihnachtsfest und in der Zeit danach. In der Zeit schrieb ich auch die achtteiligen Serie „Wenn die Familie nicht sicher ist“, die Du hier nachlesen kannst.

Neuausrichtung zur Friedensberaterin

Zurück zu 2015: Ich kam immer öfter hinter meiner Tastatur hervor, die ich in den knapp 20 Jahren, in denen ich mit meinem späteren Ex-Mann zusammen Partnertrans gründete und leitete, kaum aus den Händen ließ. Das gab mir die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen und meinen Horizont und mein Denken, vor allem aber mein Fühlen zu erweitern.

Und so wurde ich Schritt für Schritt auf meinem Weg geführt. Und ich habe mich führen lassen.

Über die „gespenstischen“ Ereignisse in unserem Haus und dem Umstand, dass ich unter Menschen gegangen war, habe ich ein Medium kennengelernt. Durch den Kontakt mit diesem Medium bin ich zum einen wieder ins Fühlen gekommen, was ich jahrelang nicht konnte. Zum anderen habe ich gemerkt, wie sehr mich Mediumship ansprach.

Und so besuchte ich einige Fortbildungen am Arthur Findlay College in England, einem berühmten Ausbildungsinstitut für medial veranlagte Menschen aus aller Welt.

Auch andere Formen der Energiearbeit sprachen mich an, wie die heimische Ethnomedizin und auch Heilen mit Symbolen. Ich absolvierte verschiedene Ausbildungen u.a. auch in diesen beiden Bereichen.

Auch 2015 stieß ich auch auf Aufstellungsarbeit. Sie faszinierte mich sofort, weil ich feststellte, welche tiefgreifende Veränderungen durch diese Art der Energiearbeit möglich ist.

Und so habe ich 2016 die Welt der Spieleübersetzung verlassen und bin Friedensberaterin und integrale Aufstellungscoachin.

2019 begann ich als Sozialcoach für einen Bildungsträger zu arbeiten. Seitdem begleite ich Langzeitarbeitslose. Das Ziel des Jobcenters ist es, sie wieder dem Arbeitsmarkt zuzuführen. Oft gehört dazu erstmal, sie sich selbst wieder zuzuführen.

Alle die Menschen, die ich begleitete und begleite sind – meist mehrfach – traumatisiert. Meist ohne es zu wissen. Für sie war ihre Kindheit halt „normal“ oder „es war halt so“. Dass die Selbstangriffe, der mangelnde Selbstwert, die Armut, die fehlende gesunde Basis eine meist generationsübergreifende Folgeerscheinung traumatischer Ereignisse sind, ist weder ihnen noch dem System noch der Gesellschaft bewusst.

Je mehr ich mich mit mir selbst und meinen Themen und auch mit den Menschen, die zu mir kamen, beschäftigte, wurden und werden mir die Zusammenhänge klar.

Ich nahm an der Weiterbildung „Traumaexperte in der Altenpflege“ teil, denn bei dem Coaching der Langzeitarbeitslosen steht das Trauma nicht im Vordergrund. Ich bin als Coachin da, nicht als Therapeutin. Und so war mir wichtig zu lernen, wie ich die Menschen traumasensibel begleiten kann.

Die Ausbildung „Kreative Traumatherapie“ folgte im Anschluss.

2022 fing ich an, mein Wissen konzentriert in einer Ausbildung weiterzugeben und fing an, andere Menschen als Friedensberater auszubilden. Aktuell ruht die Ausbildung.

Was gehört eigentlich zur Friedensberatung?

Die Stärkung des einzelnen Menschen. Selbstwert, Selbstlebe und mentale Gesundheit sind hier die wichtigen Stichworte. Dabei geht es darum, die Traumafolgen, die wir im Alltag meist unbewusst, leben in allen vier wichtigen Bereichen bewusst zu machen und zu wandeln:

Traumakleeblatt von ... | Iris Ludolf | Friedensberaterin

Traumatische Erlebnisse, dabei ist es ganz egal, ob es sich um Entwicklungstrauma oder einzelne Ereignisse handelt, rauben uns den Boden unter den Füßen, Grenzen werden überschritten, Beziehungsfähigkeit wird gestört und ein Gefühl der Ohnmacht macht sich breit.

Bei der Friedensberatung geht es also darum, eine neue Basis zu schaffen, seine eigenen Grenzen zu erkennen, zu setzen und zu wahren, zu lernen, wie gesunde Beziehungen aussehen und ihnen in unserem Leben Raum geben und die eigene Selbstwirksamkeit zu erkennen und zu leben.

Traumakleeblatt zu ... | Iris Ludolf | Friedensberaterin

Jetzt bin ich an einem Punkt in meinem Leben, an dem es Zeit ist, meine Tätigkeit auszuweiten. Bislang habe ich mich auf die Arbeit mit einzelnen Menschen (auch in kleinen Gruppen) fokussiert.

Jetzt ist es Zeit, das Prinzip der Friedensberatung auf Unternehmen und die Gesellschaft auszuweiten. Bevor das hier ein Buch wird, werde ich nächste Woche mehr auf diese Punkte eingehen. 😉

👉🏻 Alle Angeboten für Privatpersonen findest Du hier.

👉🏻 Die Angebote für Unternehmen findest Du hier.

Publikationen:
⚜️ Buch zum Thema Selbstliebe: „Frieden mit mir. In 40 Schritten zu mehr Selbstliebe„.
⚜️ Buch zum Thema mentale Gesundheit: „Frieden im Kopf. Von der Ohnmacht in die Eigenmacht„.
⚜️ Buch zum Thema Stärkung der Intuition: „Soul Readings. Ratgeber für die Seele“.

⚜️ Kartendeck zum Thema Selbstwert: „Sei es Dir wert
⚜️ Kartendeck zum Thema Hilfe zur Selbsthilfe: „Wege aus dem Trauma. Mein Weg zu mir“.
⚜️️ (Passende Kartenlegesysteme findest Du in meinem Buch „Soul Readings. Ratgeber für die Seele“)

⚜️️ Jahreskalender Berührende Worte: https://irisludolf.de/buecher-und-co/#Kalender

⚜️️ Diverse Postkarten zu den Themen „Bedürfnisse“ und „Selbstwert“: https://irisludolf.de/postkarten


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Iris Ludolf Friedensberatung
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