Mentale Gesundheit vom 4. Jh. n. Chr. bis heute
„Mentale Gesundheit“ ist ein Begriff der heutigen Zeit. Es gab allerdings bereits im 4. Jahrhundert n. Chr. einen gelehrten Menschen namens Evagrius Ponticus, der von den „Mustern des bösen Denkens“ sprach. 200 Jahre später kam Papst Gregor I. – der „Erfinder“ des Fegefeuers – auf die Idee, das zu „katholisieren“ und so überarbeitet er diese Muster und machte daraus „Todsünden“.
Gehen wir doch mal zurück zu den ursprünglichen Lehren. Ich werde erst kurz auf sie eingehen und ein paar Zusammenhänge darlegen und Dir anschließend zeigen, was das alles mit mentaler Gesundheit zu tun hat.
Mystiker von Chartres und das Vaterunser

Das erste Mal damit in Berührung kam ich durch das Lesen des Buches „Vater unser. Deine Schatzkarte zu Gott“ von Cathleen McGowan. In dem Buch gibt sie die Lehren der Mystiker von Chartres weiter, die sie jahrelang studierte.
Die Mystikerschule von Chartres lehrte den Zusammenhang der Rose in der Mitte des Labyrinths mit dem Vaterunser. Ich weiß, einige wird das zuerst mal zurückschrecken lassen. Falls Du dazu gehörst:
Entspanne Dich. Keiner will Dich belehren oder missionieren. Ich gebe nur einen anderen Blickwinkel weiter, der Dir helfen kann, Dein Leben in Frieden zu leben. Es ist Deine Entscheidung, diese Informationen als für Dein Leben hilfreich anzunehmen, oder – nachdem Du sie gelesen hast – zu ignorieren.
Die Grundlage der Lehre der sechsblättrigen Rose ist, dass jedes einzelne Blatt für jeweils eine Passage des Vaterunsers und somit für eine andere Lehre steht. Denn das Vaterunser ist nicht einfach nur ein Gebet, es sind verschiedene Lehren, die uns das Leben erleichtern können.
Der Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit findet sich im sechsten Rosenblatt.
Das Thema des sechsten Rosenblattes ist Überwindung. Loslassen ist auch ein schönes Wort dafür, mit dem viele von uns schon in Berührung kamen. 🙂
Das Böse, die Versuchung und die Sünde
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vor dem Bösen.
Das sind die Worte des Vaterunsers, die damit in Zusammenhang stehen.
Warum?
Was ist „das Böse“?
Die Definition des „Bösen“, die Kathleen McGowan, bzw. die Mystiker von Chartres mit uns teilen, ist für mich sehr einleuchtend:
„Das, was dich davon abhält, deine Mission und dein gottgegebenes Versprechen zu erfüllen: Das ist das Böse.“
In dem Zusammenhang kommt auch das Wort „Versuchung“ auf. Die alten Mystiker definieren es als „menschliche Schwäche, die uns zur Sünde verleitet“.
Das Wort Sünde ist für viele ein rotes Tuch, entweder bewusst oder unbewusst. Wir alle mussten in unseren vielen Leben unter dem Deckmantel der Sünde einiges erleiden. Manche werden noch immer von dem Wort heimgesucht. Die alten Lehren geben aber einen anderen Blickwinkel, den ich gerne teilen möchte:
„Sünde ist die selbst auferlegte Einschränkung, die uns dazu bringt, den Weg des Dienens zu verlassen, und uns die Erinnerung daran raubt, dass wir durch Liebe und Vergebung mit Gott verbunden sind.“
Die Schlussfolgerung ist, dass die Versuchung zu sündigen uns dazu führt, unsere spirituellen Lehren zu vergessen und wir somit von unserem Weg abkommen und uns somit „dem Bösen“ zuwenden.
Was sind die Muster des bösen Denkens?
Mit diesen Mustern des bösen Denkens wurden damals Dinge bezeichnet, die als Stolpersteine auf dem spirituellen Weg auftauchen können. Und es auch immer noch tun. Diese Liste der „Versuchungen“ sollte den Menschen ursprünglich helfen, auf ihrem Weg zu bleiben. Denn es hilft, wenn man weiß, welche Hindernisse einem begegnen können. Diese Liste war nie dazu gedacht, zu strafen oder zu unterjochen.
Lass uns die einzelnen Punkte unter dem Aspekt Deines Alltags neu betrachten. Das folgende stammt aus einem meiner Artikel, den ich im August 2017 veröffentlicht hatte.
In meinem Buch „Frieden im Kopf. Von der Ohnmacht in die Eigenmacht. Ein ganzheitlicher Blickwinkel auf mentale Gesundheit.“ gehe ich in Kapitel 6.1 intensiver darauf ein und gebe Dir auch einige Bewusstseinsübungen mit an die Hand.
Denkfallen im Alltag

Die Unzufriedenheit, der wir im Alltag begegnen, lässt sich auf sieben verschiedene Denkfallen zurückführen. Diese möchte ich an dieser Stelle vorstellen.
Deine nächste Aufgabe besteht darin, immer dann, wenn Du unzufrieden bist, herauszufinden, wo diese Unzufriedenheit herkommt und die Energie zu wandeln.
Auch das ist eine sehr wichtige und intensive Aufgabe. Gib ihr die Zeit und den Raum, die sie braucht.
Hier sind die sieben Kategorien, unter die man all die Gründe für Deine Unzufriedenheit einsortieren kann:
1. Der Versuch der Kontrolle
2. Umgang mit Ungerechtigkeit
3. Be- Verurteilen anderer Menschen
4. Ablenkung
5. Gier
6. Süchte
7. Liebloser Sex
1. Mrs. bzw. Mr. Kontroletti, auch das Ego genannt (Hochmut)
Die Versuchung, die wirklich an der Quelle allen Übels steht, ist das Ignorieren der Zeichen, die das Universum Dir schickt. Wenn Du Dich der Leitung und Deiner Intuition ganz hingeben kannst, dem Vertrauen, dass alles zu Deinem Besten geschieht und Du hier bist, um das Leben zu genießen, hast Du automatisch und im wahrsten Sinne des Wortes ausgesorgt. Wenn Du allem Deinen Willen aufdrücken, alles kontrollieren willst, handelst Du „gegen die Abmachung“, die Du vor Deiner Inkarnation getroffen hast und wirfst Dir selber Sand ins Getriebe.
Höre auf Deine innere Stimme. Immer öfter. Und folge ihren Anweisungen.
2. (Zorn)
Zorn gibt es in zwei größeren Kategorien: das, was ich aktiven und passiven Zorn nenne.
Passiver Zorn ist der Zorn auf alles, worauf wir keinen Einfluss haben: Situationen, andere Menschen, Weltgeschehen etc.
Aktiver Zorn ist der Zorn, den es zu ergründen gilt: Allem, was Dich im Außen zornig macht, liegt etwas in Deinem Innern zugrunde. Allem. Finde die Wurzel des Zorns. Sie liegt nie im Außen. Immer nur in Dir drin.
Was macht Dich zornig? Mache eine Bestandsaufnahme und gehe den Ursachen auf den Grund!
3. Neid
Neid ist ein sehr komplexes Thema. Neid kann viele oberflächliche Ursachen haben: Missgunst, Be- und Verurteilung, Eifersucht, etc. Alles läuft auf dasselbe hinaus: Wir denken, dass wir etwas verdienen, was jemand anderer nicht verdient.
Sagt wer jetzt genau?
Auch hier versucht sich das Ego in den Vordergrund zu spielen. Wenn wir etwas nicht haben, dann ist es aus welchen Gründen auch immer nicht der Zeitpunkt dafür. Uns hat niemand etwas weggenommen. Punkt.
Du kannst nicht gleichzeitig Fülle leben, wenn der Platz in Deinem Kopf mit Mangeldenken ausgefüllt ist.
Stell Dir das Konzept des Habens bzw. Nicht-Habens, des Mangels und der Fülle mal so vor, dass es in Deinem System einen bestimmten Platz dafür gibt. Wie der Speicherplatz eines Computers. Du kannst auf eine Stelle nur eine bestimmte Information speichern. Diese Information nimmt den gesamten Platz ein. Sie muss erst gelöscht werden, bevor Du an die Stelle neue Informationen speichern kannst.
Das heißt, wenn Du Deinen Fokus darauf gerichtet hast, dass andere etwas haben, was Du nicht hast, ist Dein Fokus auf den Mangel gerichtet. Du erinnerst Dich: Die Energie fließt dahin, wo der Fokus liegt und vermehrt das. Und so vermehrst Du Deinen eigenen Mangel. Willst Du das wirklich?
Vertraue der Gewissheit, dass alles richtig ist, genau so, wie es jetzt ist. So ist das immer.
Gib Dir etwas Zeit für diesen Prozess. Das Ego mag keine Ent-täuschung und braucht manchmal ein wenig Zeit, um loszulassen. Sei sanft mit Dir.
Auf wen oder was bist Du neidisch? Mache eine wertfreie und ehrliche Bestandsaufnahme.
4. Ablenkung (Trägheit)
Das geschieht heutzutage ganz schnell und es wird immer wieder mal als Ausrede verwendet: „Das Leben kam dazwischen“, „Ich hatte keine Zeit“, „Ich muss ja Geld verdienen“, usw.
Das Funktionieren, das Erwartungen-Anderer-Erfüllen, das Leben im Außen – all das lenkt von dem ab, warum wir eigentlich hier sind. Rational gesehen sind das alles nachvollziehbare Gründe. Die spirituelle Wahrheit ist, dass wir seelisch und körperlich krank werden, wenn wir unseren Weg nicht gehen.
Wovon lässt Du Dich ablenken? Mache auch hier eine Bestandsaufnahme.
5. Gier (Habgier)
Das muss nicht unbedingt nur auf Materielles, auf Habgier bezogen sein. Auch Machtgier fällt hierunter.
„Haben wollen“ steht in direktem Gegensatz zu allem spirituellen Sein: Unsere Seele weiß um die Fülle in und um uns herum. In uns, in unserer Seele sind wir mit der Quelle allen Seins verbunden. In uns ist die Quelle allen Seins.
Alles, was wir je an uns gerafft haben, liegt auf dieser Quelle und bedeckt sie. Es gilt, sie freizulegen und sie sprudeln zu fühlen. Denn die Fülle sprudelt durch sie aus uns heraus nach außen.
Was ist es, was Du an Dich raffst und anhäufst?
6. Süchte (Völlerei)
Allen Süchten zugrunde liegt die „Maßlosigkeit“ – irgendwo in uns gibt es ein Fass ohne Boden. Deine Aufgabe hier liegt darin, zu entdecken, wo der Boden fehlt. Auch hier liegt ein Mangeldenken vor:
In einem Lebensbereich wird ein Mangel gespürt und es wird versucht, diesen Mangel in einem anderen Bereich wieder auszugleichen. So funktioniert das aber nicht.
Wenn im Kühlschrank die Milch fehlt, hilft es Dir nicht, wenn Du stattdessen 2 Kilo Wurst kaufst – mit ihr kannst Du nur sehr schlecht Kakao zubereiten und sie verdirbt schnell.
Wo fehlt Dir das Maß und was fehlt Dir wirklich?
7. Liebloser Sex (Wollust)
Die alten gnostischen Lehren besagen, dass man nur dann Sex haben sollte, wenn Vertrauen und Bewusstheit mit im Spiel sind. Also propagierten sie achtsamen, liebevollen Sex. Warum?
Bei der körperlichen Vereinigung zweier Menschen treffen nicht nur Körper aufeinander, sondern auch Seelen. Fehlt es an Liebe und Respekt, erleiden Seelen Schaden.
Sei wirklich wachsam und achtsam: Gerade hier gibt es oft Dinge, die wir nicht wahrhaben wollen, die wir „schönsehen“. Sei ehrlich:
Wie sieht oder sah Dein Sexleben aus? Was musst Du in Deinem Leben ändern, um ein liebevolles, authentischen Sexleben ausleben zu können?
Depression und Trauer
Evagrius Ponticus hatte ursprünglich von 8 Mustern gesprochen. Papst Gregor I. hat die „Niedergeschlagenheit“ und die „Trauer“ miteinander verbunden und die Trägheit draus gemacht. Niedergeschlagenheit und Trauer sind allerdings auch zwei sehr wichtige Themen: In den letzten fünf Jahren ist laut einer Pressemitteilung der AOK die Zahl der diagnostizierten Depressionen kontinuierlich gestiegen.
Die Corona-Zeit hat da sehr viel dazu beigetragen und auch beim Thema Trauer.
All das sind wichtige Puzzleteile, wenn es um mentale Gesundheit geht.
Ich wünsche Dir, dass Du die Verantwortung für Dein Leben und Deine mentale Gesundheit fest in beide Hände nimmst und gut zu Dir bist. Sei es Dir wert.

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Publikationen:
⚜️ Buch zum Thema Selbstliebe: „Frieden mit mir. In 40 Schritten zu mehr Selbstliebe„.
⚜️ Buch zum Thema mentale Gesundheit: „Frieden im Kopf. Von der Ohnmacht in die Eigenmacht„.
⚜️ Buch zum Thema Stärkung der Intuition: „Soul Readings. Ratgeber für die Seele“.
⚜️ Kartendeck zum Thema Selbstwert: „Sei es Dir wert“
⚜️ Kartendeck zum Thema Hilfe zur Selbsthilfe: „Wege aus dem Trauma. Mein Weg zu mir“.
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