Verantwortung für andere abzugeben ist ein wichtiger und sehr nötiger Schritt, um Verantwortung für sich und das eigene Leben zu übernehmen. Mehr dazu erfährst Du in diesem Video.
Hallo ich grüße Dich. Der Impuls für diese Woche lautet: Lass Verantwortung los. Sei es Dir wert. Und damit meine ich die Verantwortung, die wir für andere Menschen tragen, obwohl sie sie selber tragen könnten.
Oft geschieht das aus Schuldgefühlen heraus, weil wir uns selber etwas vorwerfen und denken, wir müssten etwas “gut machen”. Wir übernehmen deswegen Verantwortung für jemand anderen, der das selber machen sollte.
Der schwierigste Prozess, Verantwortung wieder zurückzugeben, ist bei den eigenen Kindern. Am Anfang tragen wir die Verantwortung und je älter die Kinder werden, desto mehr Verantwortung geben wir den Kindern wieder. Zumindest sollte es so sein, damit sie, wenn sie das Elternhaus verlassen, in der Lage sind, Eigenverantwortung zu tragen und gelernt haben – von uns am besten – dass es wichtig ist, nur die eigene Verantwortung zu tragen und jeden anderen seine eigene Verantwortung tragen zu lassen.
Das beste Bild, was ich dafür bekommen habe, dass das ganze Thema für mich sehr veranschaulicht hat, ist in meiner Arbeit im Ahnensystem:
Das Bild, was mir geschenkt wurde, ist eine Spindel, auf der ein Faden aufgerollt wurde. So wie früher, als man Wolle gesponnen hat. Das symbolisiert die Eigenverantwortung. Wenn ich dann aufs Ahnenfeld geschaut habe, sah ich manche Menschen, die gar keine Spindel in der Hand hatten, die also ihre eigene Verantwortung abgegeben hatten, aber auch Menschen, die drei, vier, fünf oder zehn Spindeln in der Hand hatten, also die Verantwortung für alle möglichen andere Menschen übernommen hatten.
Wenn Du das Bild mit den Fäden weiterspinnst, kann nur ganz viel Verwirrung in das ganze System reinkommenl Und genauso auch in Dein Leben im Hier und Jetzt.
Wenn Du die Verantwortung für Menschen übernommen hast, die sie selber übernehmen sollten, schwächt es Dich, weil Du die Verantwortung für Dein eigenes Legen nicht mehr tragen kannst.
Zumindest nicht mehr voll. Dann kann es auch vorkommen, dass Du die Verantwortung für Dein Leben abgibst, weil Du gar keine Hand mehr frei hast, weil Du die Verantwortung für andere trägst
Es ist ganz, ganz wichtig, dass Du Bestandsaufnahme machst. Ich liebe Bestandsaufnahmen: Nimm Dir Zeit. Die Weihnachtszeit fängt ja jetzt an. Und wenn Du das schaust, wenn keine Weihnachtszeit ist, nimm Dir trotzdem Zeit:
Schau nach innen. Reflektiere, auch in Deinem täglichen Leben:
- Das, was Du tust, tust Du es für Dein Leben oder für das Leben eines anderen?
- Könnte es der andere auch selber tun?
- Warum tust Du es?
Oft spielen Schuldgefühle eine große Rolle, wenn wir die Verantwortung für andere übernommen haben.
Um diese loszulassen, hilft es auf die Metaebene zu gehen, zwei drei Schritte zurückzugehen, um einen größeren Überblick auf diese Situation zu bekommen. Wenn Du im Hier und Jetzt davor stehst, stehst Du wie vor einer Wand und kommst nicht weiter.
Wenn Du zwei, drei Schritte zurückgehst, siehst Du eher die Zusammenhänge und siehst, warum das, was geschehen ist, geschehen war.
Du siehst, dass egal, was Du Dir selber vorwirfst, es so geschehen musste: für Deine eigene Entwicklung und für die Entwicklung Deines Gegenübers.
Was auch immer hilft – und das hat nichts mit eigener Verantwortung abgeben zu tun – ist wenn Du Dir vor Augen führst, auch wieder zurück auf die Metaebene, dass bevor wir hier in dieses Leben gekommen sind, wir uns ausgesucht haben, dass wir dieses Leben leben. Wir haben uns die Lernaufgaben ausgesucht und wir haben mit unseren “Spielpartnern” verabredet, welche Rolle wir im Leben des anderen spielen und welche Rolle der andere in unserem Leben spielt, um uns zu helfen.
Wir wachsen nicht an Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn alles so läuft, wie wir es wünschen, findet kein Wachstum statt.
Innerer, seelisches Wachstum findet dann statt, wenn wir vor Herausforderungen stehen. Wenn wir an unsere Grenzen kommen und die Wahl haben, unsere Grenzen zu erweitern und uns mehr Raum zu schaffen, oder uns klein zu machen und den anderen unseren Raum einnehmen zu lassen.
Das Ziel ist es, unsere Grenzen zu erweitern und unseren Raum einzunehmen, Und das ist unsere Verantwortung. Und dazu zählt auch, wenn wir sehen, dass andere über unsere Grenzen gegangen sind, zu sagen: “Das ist nicht mein Job, das ist Dein eigener. Das ist Deins, nimm es zurück. Das ist meine Grenze, hier bin ich.” Also wirklich uns auch zu zeigen und den Schritt nach vorne zu gehen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir, dass Du Verantwortung für Dein eigenes Leben übernimmst und das für die anderen, die es selber übernehmen können, wieder loslässt. Tschüß!
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